Sindrom iritabilnog creva IBS

Reizdarmsyndrom (Reizdarm, RDS) ist eine funktionelle Störung des Verdauungstrakts, die sich durch Bauchschmerzen und Veränderungen der Darmentleerung (Durchfall, Verstopfung oder beides abwechselnd) äußert, ohne dass bei der Untersuchung eine organische Erkrankung erkennbar ist. RDS ist sehr häufig und kann ein langfristiges Problem sein, führt aber im Gegensatz zu entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Kolitis) nicht zu Gewebeschäden oder schweren Komplikationen und gilt daher nicht als lebensbedrohlich. Dennoch kann RDS äußerst unangenehm sein und den Alltag beeinträchtigen, weshalb es zu den chronischen Erkrankungen zählt, die Unterstützung benötigen.

RDS-Symptome:

  • Bauchschmerzen oder Krämpfe, meist im Unterbauch, die nach dem Stuhlgang nachlassen
  • Blähungen und Gase: Gefühl von Aufgeblähtheit, übermäßige Gasbildung
  • Stuhlgangsveränderungen: Durchfall (oft morgens oder nach den Mahlzeiten), Verstopfung oder abwechselnde Perioden von Durchfall und Verstopfung. Der Stuhl kann schleimig sein.
  • Stuhldrang oder unvollständige Entleerung: dringender Toilettengang oder das Gefühl, dass der Stuhl nicht vollständig entleert wurde.
  • Die Symptome verschlimmern sich typischerweise unter Stress oder nach bestimmten Nahrungsmitteln und bessern sich während der Erholung (z.B. im Urlaub).

Die Ursache des RDS ist nicht vollständig geklärt. Man geht von einer Kombination aus Überempfindlichkeit der Darmmuskulatur und -nerven (erhöhte viszerale Sensibilität), psychologischen Faktoren (Angst, Stress) und veränderter Darmflora aus. Im Gegensatz zu Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gibt es beim RDS keine sichtbaren Entzündungen oder Geschwüre im Darm. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass bei einigen RDS-Patienten ein sehr milder Grad von chronischer Entzündung oder Immunaktivierung im Darm vorliegen könnte – z.B. entwickeln manche nach einer überstandenen Darminfektion ein sogenanntes postinfektiöses RDS mit leicht erhöhter Lymphozytenzahl in der Schleimhaut.

Generell wird RDS eher mit einem Ungleichgewicht der Darmnerven- und Muskelaktivität (Darm-Hirn-Achse) in Verbindung gebracht als mit einem Immunangriff. Oxidativer Stress kann sekundär durch anhaltenden Stress oder schlechte Ernährung entstehen, ist aber nicht der Hauptauslöser des RDS. Das immunologische Ungleichgewicht beim RDS ist subtil – möglicherweise als Folge einer gestörten Mikrobiota, da gesunde Bakterien die Immunantwort des Darms unter Kontrolle halten.

Natürliche Unterstützung für den Organismus

Die Behandlung des RDS konzentriert sich hauptsächlich auf Ernährung und Lebensstil (Stressreduktion). Hier kann Dinkel bei der Regulierung der Darmfunktion sehr hilfreich sein. Erstens enthält Dinkel Ballaststoffe, die für eine gute Verdauung essentiell sind. Interessanterweise sind die Dinkelfasern leicht wasserlöslich, was bedeutet, dass sie im Darm ein Gel bilden und in beiden Fällen wohltuend wirken – sowohl bei Durchfall (durch Absorption überschüssiger Flüssigkeit und Verlangsamung der Stuhlpassage) als auch bei Verstopfung (durch Erhöhung des Stuhlvolumens und Erweichung).

Dinkel hilft bei der Etablierung einer gesunden Darmflora. Seine Ballaststoffe sind Nahrung für gute Bakterien im Dickdarm – durch den Abbau der Dinkelfasern produzieren die Bakterien nützliche kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, das Entzündungen beruhigt (falls vorhanden) und die Integrität der Darmschleimhaut verbessert. Eine ausgewogene Mikrobiota reduziert die Darmempfindlichkeit und kann RDS-Symptome lindern.

Es enthält Magnesium und B-Vitamine, die zur Entspannung der Darmmuskulatur und Regulierung der Nervensignale beitragen. Viele Anti-Stress-Mineralien und Vitamine sind wichtig, da Stress RDS verschlimmert – Magnesium entspannt die glatten Darmmuskeln, und Vitamin B6 ist an der Synthese von Neurotransmittern beteiligt, die die Darmperistaltik regulieren. Obwohl RDS keine klassische Entzündungskrankheit ist, ist jede Verbesserung des allgemeinen Darmzustands von Nutzen – hier helfen die Antioxidantien des Dinkels (Selen, Vitamin E), die das Darmgewebe gesund halten und vor Schäden durch möglicherweise erhöhte Gasbildung oder toxische Metaboliten schlechter Bakterien schützen.

Schließlich trägt Dinkel auch zum psychischen Wohlbefinden über die Darm-Hirn-Achse bei: Wenn die Verdauung geordneter und der Körper besser ernährt ist, reduzieren sich oft auch Angst und Stress, was eine positive Rückkopplung bei der RDS-Kontrolle erzeugt. All dies deutet darauf hin, dass Dinkel beim Reizdarmsyndrom sehr hilfreich sein kann. Natürlich wird neben Dinkel oft auch eine moderate Aufnahme von fermentierten Milchprodukten (Probiotika), ausreichend Wasser und Stressmanagement-Techniken empfohlen, damit der Darm wirklich ins Gleichgewicht kommt.